Das Tattoo-Motiv zieht sich elegant den Arm entlang, beginnend an der Schulter und sich bis zum Handgelenk erstreckend. Es zeigt eine verlassene, halb verfallene gotische Kathedrale, die von einem immerwährenden, gespenstischen Dämmerlicht umhüllt wird. Die Türme der Kathedrale reichen hoch hinauf, ihre zerbrochenen Fenster scheinen in unterschiedlichsten Nuancen von Schwarz und Grau zu schimmern. Durch die Schattierungen entsteht der Eindruck, als würden die Schatten der Vergangenheit in den umgebenden Steinritzungen leben. Halb überwachsene, geborstene Grabsteine im Vordergrund fügen dem Bild eine düstere Atmosphäre hinzu, während nebelförmige Schwaden subtil durch die Szene ziehen und aus den Ritzen der Grabsteine emporsteigen.
Zwischen den starken Konturen des Gebäudes und der samtigen Dunkelheit der Schatten tanzen Lichtakzente, die den gespenstischen, fast melancholischen Ausdruck der Kathedrale betonen. Die filigranen Linien der architektonischen Details sind so ausgearbeitet, dass sie die natürliche Bewegung des Arms unterstreichen. Bei jedem Beugen und Strecken des Arms scheint sich die Kathedrale leicht zu verändern, was dem gesamten Tattoo einen lebendigen und dynamischen Charakter verleiht. Die feine Detailarbeit in der Hauttextur und den subtil gearbeiteten Lichtreflexen lassen die Komposition fast dreidimensional wirken.
An der Innenseite des Arms entfaltet sich eine Spirale aus uralten, verschlungenen Epiphanien, die unlesbare Inschriften enthalten. Diese Inschriften, in einem geheimnisvollen, antiquierten Stil, scheinen sowohl eine verlorene Zeit als auch eine vergessene Sprache zu repräsentieren. Die Übergänge der Schattierungen sind dabei so angelegt, dass sie die Äonen der Geschichten, die sie bergen, suggerieren. Der harmonische Einsatz von Schatten und Licht lässt das Gesamtbild ausgewogen und packend wirken, während die beeindruckende Komplexität und Ausgewogenheit den Betrachter in die geschichtsträchtige, unheilvolle Aura dieser Bildszene hineinzieht.